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Im August hat es die FIA Frankfurt International Alliance bereits, während ihres Brexit Talks, gemeinsam mit Frankfurter Unternehmern sowie Wirtschaftsförderern und Bürgermeistern aus Frankfurt und der Region diskutiert: Sind Schulplätze und Wohnungen in Frankfurt bald Mangelware? Das Ergebnis zeigt, so schlecht, wie es überall dargestellt wird, ist Frankfurt gar nicht aufgestellt. Wir haben 35 internationale Schulen in und um Frankfurt, die die Möglichkeit haben, die Anzahl der Schüler weiter aufzustocken. Das Europa-Viertel ist ein Parade-Beispiel dafür, dass Frankfurt in der Lage ist neuen Wohnraum zu schaffen.

Thema weiterhin stark diskutiert…

Aber trotzdem taucht das Thema immer wieder in der Presse auf. Muss man sich also doch Sorgen machen? Sollten wir nicht doch etwas unternehmen? In der Presse liest man folgendes:

Mehrere internationale Großbanken, darunter Goldman Sachs, Morgan Stanley, Citigroup und JP Morgan, haben schon angekündigt, dass sie im Zuge des Brexits jeweils einige hundert zusätzliche Mitarbeiter in Frankfurt beschäftigen wollen.

Viele Banken, darunter auch die Deutsche Bank, sichern sich Plätze an Schulen in und um Frankfurt, um den Umzug für ihre Mitarbeiter attraktiver zu machen.

Verschiedene Schulen in und um Frankfurt erhalten 10 bis 15 Prozent mehr Anfragen wegen des Brexits.

Der Quadratmeter des neuen Grand Towers wird in den oberen fünf Stockwerken im Durchschnitt 19.000 Euro kosten.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/brexit-folgen-fuer-frankfurter-wohnungsmarkt-und-schulen-15382819.html

Das alles klingt besorgniserregend. Dennoch sollte man nicht direkt den schwarzen Peter an die Wand malen. Frankfurt ist und bleibt gut aufgestellt.

Im Rahmen der seit 2014 stattfindenden Veranstaltungsreihe „Business Talk“ hatte die Stabsstelle Wirtschaftsförderung der Hattersheimer Verwaltung am letzten Mittwoch zu einer Podiumsdiskussion unter der Überschrift „Wirtschaftsförderung und die Ansiedelung von Unternehmen unter lokaler sowie regionaler Betrachtung“ in die Räumlichkeiten des Autohauses Flebbe-Weiker in der Heddingheimer Straße eingeladen.
Moderiert von Andrea Rost, Redakteurin der Frankfurter Rundschau, diskutierten dort Bürgermeister Klaus Schindling, Professor Dr. Mathias Müller, der in Hattersheim aufgewachsene Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, sowie Dr. Stefan Söhngen, Netzwerker, Relationship-Manager und Vorstand der Frankfurt International Alliance eG (FIA), vor mehr als fünfzig
Hattersheimer Unternehmern und Unternehmensvertretern, der größten Business Talk Runde seit Beginn der Reihe…

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Wie immer, wenn es um das Thema Brexit geht, ist die FIA wieder ganz vorne dabei! Unser Vorstandsmitglied Stefan Söhngen hat am Business Talk der Stadt Hattersheim zum Thema aktuelle Brexit-Entwicklungen und -Auswirkungen auf Frankfurt/Rhein-Main. Und hier ist eine Zusammenfassung zu den aktuellen Entwicklungen:

Zahlen und Fakten:

  • Nach neusten Angaben der volkswirtschaftlichen Abteilung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) haben sich bisher 15 Banken, darunter Citigroup, Morgan Stanley und Goldman Sachs sowie mehrere japanische Großbanken, dafür entschieden, Mitarbeiter und Geschäftsfelder nach Frankfurt zu verlagern. Für Dublin und Luxemburg haben sich dagegen jeweils nur drei Banken entschieden, für Amsterdam zwei, und für Paris bislang nur die HSBC. Die Hoffnungen der Rhein-Main Region nach einem außerordentlichen Zuzug von gut bezahlten Bankern und weiteren Dienstleistern scheinen vorerst Realität zu werden.
  • Gertrud Traud, Chefvolkswirtin der Helaba, erwartet gar, dass mindestens die Hälfte der in London obsolet gewordenen Finanzjobs nach Frankfurt umziehen könnten. Das entspräche über einen Zeitraum von mehreren Jahren mindestens 8.000 Bankangestellten. Im Wetteifer um die Brexit-Banker steht Frankfurt derzeit also klar an der Pole Position.

Neueste Entwicklungen:

  • Frankfurt wird nach den Worten von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) in sehr viel größerem Maße als bislang bekannt von einem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union profitieren. „Wir haben rund 40 Finanzinstitute und Banken, die teilweise oder ganz hierher kommen werden als Folge dieser Brexit-Diskussion“, sagte Bouffier in einem vor wenigen Tagen veröffentlichten Interview.
  • Im hessischen Wirtschaftsministerium wollte man die vom Ministerpräsidenten angegebene Größenordnung zwar nicht bestätigen. Allerdings seien „in der Tat in den vergangenen Wochen eine Reihe von Entscheidungen gefallen“.

Beispiel Goldman Sachs:

  • Ein Tweet von Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein sorgte vor knapp einer Woche in der aufgeheizten Brexit-Debatte für Aufregung:

    „Habe gerade Frankfurt verlassen. Tolle Meetings, tolles Wetter, habe es wirklich genossen. Gut, weil ich sehr viel mehr Zeit dort verbringen werde“, so Blankfein unter dem Hashtag „Brexit“.

  • Der Tweet bedeute aber nicht – so das Unternehmen –, dass der Unternehmenssitz final nach Frankfurt verlagert werde, eine endgültige Entscheidung sei noch nicht gefallen, hieß es.
  • ABER: Goldman Sachs bereitet innerhalb Frankfurts gerade den Umzug vom Messeturm, wo aktuell rund 200 Angestellte arbeiten, in den Marienturm vor. Der soll Mitte 2019 fertiggestellt sein und für wesentlich mehr Mitarbeiter Platz bieten. Mit 10.000 m² in den oberen Stockwerken mietet Goldman Sachs knapp ein Viertel der gesamten Bürofläche. Vielleicht ein erster Indikator zugunsten Frankfurts?

Gemeinsam mit Frankfurter Entscheidungsträgern haben wir uns gefragt: Stimmen die Mythen, die in der ganzen Welt über Frankfurt berichtet werden? Und wenn ja, was können wir dann tun? Hier ist unsere Auflösung:

Mythos 1: Freie Plätze an internationalen Schulen – die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen

Zunächst einmal möchten wir festhalten: JA! wir haben internationale Schulen in Frankfurt, sogar rund 30 Schulen mit internationalem Angebot. Und der Ausbau weiterer Plätze ist zwar nicht einfach, ist aber definitiv machbar! Dennoch wo Licht ist, ist auch Schatten: Erheblich einfacher wäre es, wenn sich auch öffentliche (deutsche) Schulen für internationale Angebote öffnen würden. Ein weiteres Manko: Das internationale Abitur wird an vielen deutschen Universitäten nicht anerkannt. Hier müssen wir wirklich ran und das nicht nur in Frankfurt, sondern deutschlandweit.

Mythos 2: Deutsche Sprache, schwere Sprache – deutsche Bürokratie, unmöglich zu verstehen

Wir haben ganz klar festgestellt: Bürokratie ist ein weltweites Phänomen und definitiv nichts, was wir allein in Frankfurt lösen können. Zudem sehen wir die Bürokratie nicht als einen entscheidenden Wettbewerbsfaktor, sondern eher als ein nachgelagertes Entscheidungskriterium. Trotzdem ein kleiner Tipp für alle, die sich den Bürokratie-Dschungel nicht allein antun wollen. In Frankfurt gibt es sehr gute Netzwerke (wie z.B. die FIA Frankfurt International Alliance eG) und engagierte Wirtschaftsförderer, welche auf kurzem Dienstweg Kontakte zu den richtigen Stellen herstellen können.

Mythos 3: Wohnraum in Frankfurt: knapp, teuer und hart umkämpft

Stimmt, da war doch was: Haben wir es nicht schon einmal geschafft, mit geringen bürokratischen Hürden Wohnraum für 10.000 Menschen zu schaffen? Doch, mit dem Europaviertel! Wenn wir das einmal geschafft haben, können wir es auch ein zweites Mal: Vielleicht dieses Mal nicht direkt in Frankfurt, aber das Rhein-Main Gebiet ist ja zum Glück groß und bietet genügend Fläche für neuen Wohnraum und wenn dann noch die Anbindung mit dem ÖPNV funktioniert ist man aus den umliegenden Orten schnell in Frankfurt.

Mythos 4: Das Nachtleben in Frankfurt – so spannend wie die Tagesschau vom Vortag

Das kann ja nicht das Ziel sein: Frankfurt muss nicht die Partyhochburg der Nation werden. Wenn die Stadt auch nicht so „hip“ ist wie Berlin oder Paris, so braucht sich Frankfurt für seine Clubszene nicht zu verstecken, schließlich wurde am Main der Techno erfunden. Unschlagbar hingegen ist das kulturelle Angebot, angefangen von Museen, über Veranstaltungen bis hin zu Oper und Schauspiel.

Fassen wir zusammen: die meisten Mythen relativieren sich bei genauer Betrachtung. Trotz allem steckt in jedem Mythos, auch immer ein Funken Wahrheit. Frankfurt sollte sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, sondern auch die kleinen Schönheitsflecken in Angriff nehmen. Wir wollen gerne einen Beitrag dazu leisten, dass Frankfurt sich im internationalen Kontext gut positionieren kann.

Der Brexit schweißt das Land Hessen und die Region Frankfurt Rhein-Main so eng zusammen wie nie zuvor. Zentrale Anlaufstelle für die Zusammenarbeit ist die Wirtschaftsfördergesellschaft FrankfurtRheinMain. Alle Aktivitäten des Landes und der Region werden von dort aus koordiniert: Standortmarketing, Delegations- und Messebeteiligungen sowie Informationen und Unterstützungen für Unternehmen, Investoren und Familien.  Ziel ist es reibungslose Prozesse zu etablieren, welche einen unkomplizierten Wechsel  ermöglichen.

Dr. Stefan Söhngen, Vorstand der FIA Frankfurt International Alliance eG freut sich über so viel unternehmerisches Engagement seitens des Landes Hessen und der Region Frankfurt Rhein-Main: „Nur wenn wir miteinander arbeiten, statt zu konkurrieren, können wir die Region Frankfurt Rhein-Main erfolgreich als DEN Standort für Brexit-Gestrandete positionieren.“

FIA ist mit an Board

Die FIA Frankfurt International Alliance hat ebenfalls die Möglichkeiten des Brexits erkannt und mit ihrer Kampagne BREXIT EXPERTS und dem dahinterstehenden Unternehmernetzwerk innerhalb kürzester Zeit einen „Rund-um-Sorglos-Service“ für Brexit-Gestrandete eingerichtet.

Und auch für die FIA gilt: Miteinander statt Konkurrenzdenken. Alle Aktivitäten finden in enger Abstimmung mit der Frankfurt Rhein-Main GmbH und vielen Frankfurter Unternehmen statt. Im September letzten Jahres durfte die FIA, dann sogar, auf Einladung der Frankfurt Rhein-Main GmbH, mit einer ausgewählten Delegation nach Frankfurt reisen und dort erste Eindrücke der Folgen des Brexit-Referendums sammeln.

Mit der Verbindung alles Institutionen und Unternehmen kann das Jahr 2017 nur zum Erfolgsjahr für das Land Hessen und seine Regionen werden!

Leider haben die Partner der FIA Frankfurt International Alliance eG noch keine Zeitmaschine erfunden, dennoch ist es uns gelungen, auf unserem letzten FIA-Meeting einen kleinen Ausflug in die Zukunft zu machen.

Mitten in Frankfurt, man erwartet ein Meeting mit klassischen Büroräumen, ein guter Austauch zu den neuesten Aktivitäten unserer FIA-Partner, wie immer eben. Doch an diesem Donnerstag Morgen ist etwas anders. Martin Fröhlich öffnet exklusiv für unsere FIA-Partner die Türen des d.lab, das Innovationslabor der Deutschen Bahn. Statt schlichten Besprechungstischen und Bürostuhlen erwarten uns Tischtennisplatten, gemütliche Sofas und Sessel, flexible Arbeitsplätze, Leseecken, persönliche Rückzugsmöglichkeiten und ganz viel Farbe. Also alles was das Herz begehrt.

Nach diesem spannenden ersten Eindruck, übernahm unser Aufsichtsratvorsitzender Dr. Uwe Böning das Wort. Während seines Impulsvortrages lernten die FIA-Partner mehr über die menschliche Psyche und wie sehr Innovationen von der jeweiligen Persönlichkeit abhängen.

Innovation bedeutet nicht nur das Problem zu erkennen, eine Lösung zu finden und diese dann umzusetzen. Innovationen müssen immer mit einem kulturellen Wandel einhergehen, sie sind somit abhängig von der Unternehmenspolitik, sö Böning zum Abschluss seines Vortrags.

Aber wie funktioniert denn jetzt Innovation in der Praxis?! Dazu berichtete Martin Fröhlich aus seinem Alltag im d.lab.

Das wichtigste bei Innovationen ist, dass diese nicht entstehen, weil man etwas „gegen etwas anderes“ tun möchte. Der MENSCH und die FREIHEIT kreativ zu sein, sind die Treiber für wirklich erfolgreiche Innovationen und Start-ups, so Fröhlich zu Beginn.

Eine Besonderheit des d.labs ist, dass zur Problemlösung alle einbezogen werden: Entscheider, kreative und innovative Köpfe, Strategen und die wichtigste Komponente die Endverbraucher.

Martin Fröhlich betont in diesem Zusammenhang: „Wir pitchen für Kunden, nicht für Investoren!“

Nach diesem Erlebnis in so einem innovativen Umfeld, waren die FIA-Partner selbst voller Euphorie. Es wurden bereits erste Ideen für mögliche Zusammenarbeiten ausgetauscht, fleißig Termine vereinbart und viel Input für das eigene Unternehmen mitgenommen.

Zum krönenden Abschluss hatten die FIA-Partner noch die Möglichkeit sich im d.lab genauer umzusehen und sich selbst einen Eindruck von den verschiedenen Arbeitsplätzen zu machen. Insgesamt ein rundum erfolgreiche Ausflug in die Zukunft!